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Here’s a transcript of the article in the february 28th edition of the “Journal” about my book.
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LUXEMBURG
SIMONE MOLITOR

Eindrucksvolle Aufnahmen von „Street“-Fotografin Véronique Fixmer in Buchform

Ohne Zweifel ist Straßenfotografie momentan ein sehr populäres fotografisches Genre, dies nicht zuletzt wegen der schnellen Verbreitungsmöglichkeit, die Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. bieten. Ein neuer Trend ist „Street Photography“ aber nicht, vielmehr gibt es sie seit dem Aufkommen der tragbaren Kompaktkameras. Im „Luxembourg City Museum“ läuft derzeit bekanntlich eine Ausstellung, die sich genau diesem erzählerischen Medium widmet. „Erzählerisches Medium“ deshalb, weil die von den Straßenfotografen eingefangenen Alltagsszenen tatsächlich – gerade wegen ihres Schnappschusscharakters – individuelle Geschichten erzählen.

Unter dem Titel „Leit an der Stad – Luxembourg Street Photography, 1950-2017“ können bis zum 31. März rund 200 historische und aktuellere Momentaufnahmen aus dem Alltag der Stadt Luxemburg entdeckt werden. Einen Teil der Fotos – jene jüngeren Datums – hat indes das 2013 gegründete Kollektiv „Street Photography Luxembourg“ beigesteuert. Zu den Mitgliedern gehört auch die 40-jährige Véronique Fixmer aus Esch/Alzette. Selten trifft man sie ohne ihre Leica an. Schließlich könnte bereits an der nächsten Straßenecke ein spannendes Motiv warten. Eine Art „Best of“ ihrer Fotos aus den Jahren 2009 bis 2017 hat sie nun in Buchform unter dem Titel „synonym“ veröffentlicht.

Von den Blumen und Schnecken zur Straßenfotografie

Richtig auf den Geschmack gekommen ist sie mit 20. „Damals habe ich mit meinem Vater einen Kurs besucht. Ich wollte lernen, wie man Fotos entwickelt, und verstehen, wie mein Fotoapparat – am Anfang noch analog – funktioniert. Ich habe dann erst einmal mit Landschaftsaufnahmen angefangen und auch Blumen fotografiert. Oder sogar Schnecken mit ins Haus genommen, um fototechnisch herumzuexperimentieren“, sagt sie und lacht. „Irgendwie war ich damals auch etwas zu gehemmt, um einfach mit dem Fotoapparat durch die Gegend zu laufen und zu fotografieren“, gibt sie augenzwinkernd zu. Diese Befangenheit hat sie längst überwunden. Ebenso hat sie Blumen und Schnecken als Motive hinter sich gelassen und schließlich die „Street Photography“ für sich entdeckt.

Eine professionelle Richtung war zwar nie ihr Ziel, trotzdem hat die hauptberufliche Lehrerin in der Früherziehung inzwischen mit ihren Straßenfotografien einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. Fast 1.700 Follower zählt sie auf Instagram (spakodotlu), über 1.100 Personen haben ihre Facebook-Seite (Spako Photography) abonniert. Und das Kollektiv „Street Photography Luxembourg“ wird auf Facebook in absehbarer Zeit wohl die nächste Tausendergrenze überschreiten und 5.000 Fans zählen.

Schwarz-Weiß-Fotografie war immer schon ihr Ding. „Farbfotos liegen mir einfach nicht. Das habe ich schnell gemerkt und meinen Stil im Laufe der Zeit dann auch sehr stark verändert, nicht zuletzt weil ich mich eben der ,Street Photography’ zugewendet habe. Andere Motive oder Thematiken leben deutlich mehr von der Farbe, ich dagegen achte auf den Schatten, das Licht und den Kontrast“, beschreibt Véronique. „Photoshop“ kommt nicht ins Spiel. „Wenn ich die Bilder bearbeite, dann nur indem ich Kontrast hinzufüge“, bemerkt sie.

Besonderer Reiz fremder Kulturen

Natürlich muss man nicht um die halbe Welt reisen, um interessante Alltagsszenen vor die Linse zu bekommen, und auch wenn die Amateurfotografin oft mit ihrer Leica in den Straßen Luxemburgs unterwegs ist, üben doch gerade fremde Kulturen einen besonderen Reiz auf sie aus. Als ästhetisch besonders interessant hat die 40-Jährige Ladakh/Indien und Nepal empfunden. „Die Kultur ist dort einfach eine ganz andere und wird auch total gelebt. Dieses Lebensgefühl lässt sich ganz gut mit dem Fotoapparat einfangen. Ich reise viel und gerne. Asien ist sehr reizvoll, nicht nur weil weit entfernte Länder und das Unbekannte ohnehin irgendwie spannender sind, sondern auch weil sich die Leute gerne fotografieren lassen. Trotzdem bin ich auch immer wieder gerne in Luxemburg unterwegs, versuche die Passanten in den Straßen dann aber eher von hinten oder im Schatten zu knipsen, sodass man sie nicht erkennt. Vom legalen Rahmen her ist das Ganze ja auch etwas schwieriger. Was darf man, was darf man nicht? Respektlos bin ich natürlich nie“, erklärt sie uns.

Ausdrucksstarke Szenen

Alleine im Mittelpunkt einer Ausstellung stehen, mag die junge Frau übrigens nicht, gegen Gemeinschaftsausstellungen mit dem Kollektiv „Street Photography Luxembourg“ hat sie dagegen nichts. Und wie kam es zu diesem Buch? „Eigentlich war das immer schon der Wunsch meines Vaters. Ich will nicht sagen, dass er mich gezwungen hat, aber er war doch die treibende Kraft“, schmunzelt sie. Das Resultat kann sich definitiv sehen lassen. 100 Seiten, 80 Fotos, von Luxemburg über Trier und Köln führt die Reise bis nach Peking, Kathmandu, New York, Kyoto und Jakarta: In „synonym“ lernt man diese Gegenden mit ihren Bewohnern aus einem ganz speziellen Blickwinkel kennen. Schlichte Porträts enthält das Werk selbstverständlich nicht, vielmehr zufällige, aber sehr ausdrucksstarke Szenen und teils intime Momente des alltäglichen Lebens.

Technik, demnach ein guter Fotoapparat, ist natürlich nicht alles, wer den Auslöser betätigt, muss ein gutes Auge haben, sicherlich oftmals noch dazu ganz viel Geduld und den ästhetischen Reiz einer Szene erkennen. Das gelingt Véronique Fixmer in ihren Fotografien. Der Buchtitel „synonym“ darf indes gleichzeitig als roter Faden verstanden werden. Ausgehend vom Begriff „faith“ und den dazu passenden Fotos auf den ersten beiden Doppelseiten werden Synonyme aufgelistet. Eines davon wird ausgewählt, um als Thema für die nächsten Doppelseiten zu dienen. Nach „faith“ folgt „belief“, dann „view“, woraus „look“ wird, was in „contemplation“ übergeht. Das Buch endet mit dem Kapitel „watch“. Einen einführenden, recht poetischen Beitrag („about this book“) hat übrigens Véroniques Schwester, die Autorin Alexandra Fixmer beigesteuert.

Bestellen kann man das Buch für 45 Euro über die Facebook- oder Webseite von Véronique Fixmer: www.spako.lu

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